Wer sich im Perryversum und dessen Fandom bewegt, läuft Christina Hacker irgendwann zwangsläufig über den Weg. Spätestens seit sie in den Heften der Hauptserie die »FanSzene« präsentiert, kann man ihr fast nicht mehr ausweichen. Aber ihre Aktivitäten sind weitaus vielfältiger. Davon erzählt sie uns heute ein wenig.

Christina Hacker und die SOL 100 (c) Christina Hacker

Liebe Christina,
schön, dass wir uns lesen
!

Hallo Markus!

Zunächst ein brandaktuelles Thema: Das Team der »SOL« ist für den Kurd-Laßwitz-Preis nominiert. Wie fühlt sich das an?

Ein bisschen unwirklich, wenn ich ehrlich bin. Als mir am 30. März gleich zwei Leute kurz hintereinander per E-Mail zur Nominierung gratulierten, dachte ich an einen verfrühten Aprilscherz. Aber es entsprach tatsächlich der Wahrheit. Zum einen freue ich mich natürlich, vor allem für meine Mitstreiter, die ebenfalls viel Zeit opfern, damit die Mitglieder der PRFZ viermal im Jahr ein lesenswertes Magazin erhalten. Allerdings rechne ich uns wenig Chancen aus, den Preis am Ende tatsächlich zu gewinnen. PERRY RHODAN hat es in der Fan-Szene schwer. Das wird in einem Artikel deutlich, den Norbert Fiks über den KLP geschrieben hat und der ausgerechnet in der SOL 102 im Mai erscheint.

Aber die Nominierung ist etwas, das ich mir in meinen kühnsten Träumen nie hätte vorstellen können. So gesehen ist das für mich schon die eigentliche Ehrung.

Und das völlig zurecht! Bevor wor später noch einmal auf die »SOL« zurückkommen zu einer anderen Tätigkeit, für die du möglicherweise mehr Menschen bekannt bist. Seit knapp zwei Jahren betreust du die »FanSzene«, die als regelmäßige Beilage in den Perry Rhodan-Heften erscheint. Wie kam es dazu? Ist Klaus N. Frick etwa der Meinung, dass du nicht ausgelastet warst?

Ich korrigiere: Seit fast zweieinhalb Jahren, wenn man die Vorlaufzeit hinzurechnet, bis die erste FanSzene in Band 3001 erschienen ist.

Wie die PR-Redaktion auf mich kam, musst du schon Klaus selbst fragen. Ich weiß aber noch, dass es mir an dem Tag, an dem ich die E-Mail mit der Anfrage erhielt, sehr schlecht ging. Mein Mann brachte mich abends noch in die Notaufnahme und ich lag da die ganze Nacht und dachte darüber nach, ob ich das Angebot annehmen soll.

So eine eigene Kolumne, die von einer fünfstelligen Zahl an Lesern gelesen wird, ist eine ziemliche Verantwortung. Da lastet ein gewaltiger Druck auf einem. Und es erfordert Disziplin, weil ich die Fanzines und Magazine alle lesen und besprechen muss, egal ob ich gerade Lust dazu habe oder nicht. Schließlich will die Redaktion in Rastatt alle vier Wochen pünktlich vier Seiten Text von mir haben. Da bleibt die private Lieblingslektüre oft ungelesen im Schrank stehen. Das ist der Preis, den ich zahlen muss.

Wie läuft die Zusammenstellung der »FanSzene« denn so ab? Bekommst du die Fanzines automatisch geschickt? Nimmst du alles mit rein? Machst du dich selbst auf die Suche?

Ich habe ein eigenes Postfach in der Redaktion und wenn sich dort einige Fanzines angesammelt haben, schickt man mir die zu. Ich schaue mir alles an und picke mir das raus, was mich anspricht oder die Publikationen, zu denen ich unbedingt etwas schreiben möchte. Leider habe ich nur vier Seiten zur Verfügung und das reicht bei Weitem nicht, um alles zu besprechen, was ich bekomme. Ich sehe dann zu, dass ich das gerecht aufteile. Es haben sich aber schon Leute beschwert, dass ich ihre Fanzines zu selten bespreche. Das versuche ich dann beim nächsten Mal auszubügeln. Aber wie gesagt, ich bekomme viele Sachen zugeschickt und die wenigsten haben etwas mit PERRY RHODAN zu tun. Ich konzentriere mich daher auf die Fanzines mit PERRY RHODAN-Inhalt und auf das, was die Leser interessant finden könnten. Das ist natürlich völlig subjektiv, das ist mir klar.

Ich lasse mich auch gern »verführen«, wenn mir zum Beispiel jemand unaufgefordert sein Fanzine schickt und mich bittet, da mal reinzulesen. Auch wenn es meist überhaupt nichts mit PERRY zu tun hat, bin ich doch oft vom Inhalt überrascht und freue mich, wenn ich eine neue Perspektive gezeigt bekomme. Manchmal frage ich auch selbst nach und lasse mir die Fanzines dann schicken, wenn ich denke, sie könnten die Leser interessieren.

Neben der Zusammenstellung der »FanSzene« führst du auch die Redaktion der »SOL« an. Magst du uns einen kleinen Einblick in das Entstehen eines Heftes geben? Immerhin erscheint es im 3-Monatstakt, das klingt nach straffem Zeitplan.

Wir sind inzwischen so eingespielt, dass wir alle zwei Monate ein Heft herausbringen könnten. Aber wenn ich das laut sage, werden mich die restlichen Redaktionsmitglieder wahrscheinlich verfluchen. (lacht)

Im Dezember, wenn ich den Terminplan für das darauffolgende Jahr zusammenstelle, mache ich mir Gedanken, was wir an Schwerpunkten in den einzelnen Heften im kommenden Jahr bringen könnten. Manchmal kommen die Vorschläge aus dem Team. Günter Puschmann schlug zum Beispiel mal vor, wir könnten doch was zu den Risszeichnern machen. Das haben wir im aktuellen Heft – der 102 – umgesetzt.

Ich lege also die Schwerpunkte fest und schaue mal, wen ich dazu nach Artikeln fragen kann. Oft kommen auch Vorschläge von außen, wie zum Beispiel von dir, mit den Interviews zu den Podcastern oder ich bekomme fertige Artikel und Stories zugeschickt.

Aber die meisten Beiträge muss ich »eintreiben«. Die wenigsten, bei denen ich nachfrage, sagen nein. Das ist mein Glück. Ich versuche bis zum Redaktionsschluss alles zusammen zu haben, aber das funktioniert nicht immer. Manchmal verzögert sich der eine oder andere Artikel. Ich sichte die Artikel dann und mache so eine Art Vorkorrektur. Anschließend stelle ich das Heft in einer Excel-Tabelle zusammen, zähle die Zeichen und lade die Artikel auf unseren Onlinedrive. Dann ist Norbert Fiks dran, der die Artikel lektoriert und Réne Spreer, der anschließend das Korrektorat macht. Ich schau mir dazwischen jeden Artikel immer wieder an und finde meistens noch was zum Verbessern. Wenn alle Artikel fertig sind, gebe ich sie Günter Puschmann zum Layout frei. Der schickt mir dann die fertigen PDFs und Réne und ich schauen, ob alles passt. Manchmal fehlt eine Bildunterschrift, manchmal ist der Hintergrund zu dunkel oder die Trennungen im Text sind falsch. Das merken wir im PDF an und schicken es an Günter zurück. Der macht die Änderungen und schickt mir das Heft als Ganzes. Ich sehe es final nochmal durch und lege den Druckauftrag an, damit er die Daten bei der Druckerei hochladen kann.

Wir haben dabei tatsächlich einen Terminplan, der aber genügend Spielraum enthält, damit keiner gestresst ist.

Hast du ein Traum-Thema, das du gerne einmal in der SOL bringen würdest?

Ui, da fällt mir gerade nichts ein. Mhm! Was würde ich gern mal in der »SOL« lesen? …

Vielleicht Geschichten aus der »guten« alten Zeit von PERRY RHODAN. Anekdoten der Autoren und Macher aus den sechziger, siebziger oder achtziger Jahren. Aber das ist schwierig, da von den Beteiligten von damals die wenigsten noch leben. Ich mag die alten Geschichten aus dem Fandom von früher, denen inzwischen schon etwas Mythisches anhaftet. Das lese ich selbst gern und ich bin mir sicher, dass es auch andere Fans interessieren könnte. Mir würde so eine Retrosparte in der SOL ganz gut gefallen. Aber dazu braucht man die Menschen, die diese Geschichten erzählen können und vor allem wollen.
[Anm. d. Red.: Wer sich also berufen fühlt, in der »SOL« aus den guten alten Zeiten zu erzählen, der wende sich vertrauensvoll an Christina!]

Du selber steuerst im Heft auch die Rezensionen zu »Perry Rhodan NEO« bei, betreibst deinen eigenen Blog (»Christinas Multiversum«) und bist selbst auch noch schriftstellerisch aktiv. Ein beachtliches Arbeitspensum. Wo in deinem Keller hast du den Nullzeitdeformator versteckt?

Nein, einen Nullzeitdeformator habe ich nicht. Ich habe etwas viel Besseres … nämlich den besten Ehemann des bekannten Universums, wenn nicht gar des Multiversums. Ohne meinen Mann, der mir den Rücken freihält, ginge das alles nicht. Er kümmert sich um den Haushalt, ums Einkaufen und darum, dass ich was esse. Ohne ihn wäre ich wahrscheinlich schon längst verhungert. (lacht)

Nein, ich bin sehr froh, dass er das es so klaglos erträgt, dass seine Frau stets und ständig vor dem Computer sitzt. Ich habe auch keine Kinder, um die ich mich kümmern muss.

Ich arbeite außerdem nur 27 Stunden die Woche in meinem Brotjob als technische Systemplanerin und ärgere mich dort mit Bauherren und Architekten herum. Zwei Arbeitstage habe ich dann für die SOL, die FanSzene oder all die anderen Aktivitäten übrig. Bloggen tue ich meistens abends, das brauche ich einfach um runter zu kommen. Während der Pandemie hat das etwas nachgelassen, weil ich oft einfach nur müde bin und eigentlich gar nicht mehr weiß, worüber ich mich zuerst aufregen soll, also lass ich es ganz.

Wie schreibst du deine Rezensionen? Was ist dir dabei wichtig?

Ich lasse den Roman erst eine Nacht sacken. In dieser Zeit überlege ich mir schon gedanklich, was ich hervorheben möchte und wie der Titel der Rezension lauten soll. Das ist für mich sehr wichtig. Der Titel sollte etwas über den Roman und meine Besprechung erzählen. Ich schreibe eine kurze Zusammenfassung, die mir als Gedankenstütze dient und dann schreibe ich auf, was mir zur Handlung eingefallen ist.

Ich versuche nicht allzu überschwänglich zu sein, aber auch nicht zu negativ. Habe ich einen Roman, der mir überhaupt nicht gefällt, picke ich mir die Sachen raus, die ich als positiv empfunden habe und stelle sie voran. Bin dann aber auch so ehrlich und sage, was ich nicht so gut finde und warum. Das Warum ist von großer Bedeutung, das weiß ich aus meiner eigenen Erfahrung als Autorin. Man kann nur dann etwas ändern, wenn man weiß wo und wie. Das bezieht sich auf den Stil genauso wie auf den Inhalt.

Apropos Schreiben: Eigentlich kommst du ja aus der Star Trek-Ecke. Passenderweise hast du den Crossover-Roman »Parallelwelten« geschrieben, der beide Universen verbindet. Wie kam es zu der Idee? Warum sollte man den Roman lesen?

Es war eine spontane Reaktion auf die Lektüre der ersten Silberbände. Ich hatte zuvor lange nichts geschrieben und Perry Rhodan inspirierte mich wieder, den Stift zur Hand zu nehmen. Übrigens im wahrsten Sinne des Wortes, denn den Roman habe ich wie die zuvor mit der Hand geschrieben. Inzwischen schreibe ich mit dem iPad oder dem Computer. »Parallelwelten« ist der sechste Teil einer Saga, die ich vor dreißig Jahren angefangen habe und die im Star Trek-Universum spielt. Sie begleitete mich die Hälfte meines Lebens, da lag es einfach nahe, dies irgendwie zu verknüpfen.

Warum man den Roman lesen sollte? … Also den Star Trek-Fans biete ich darin eine Erklärung, warum Romulus im Star Trek-Film von 2009 von einer Supernova zerstört werden konnte, obwohl die betroffene Sonne mehrere Lichtjahre entfernt war und sie eigentlich genügend Zeit gehabt hätten, den Planeten zu evakuieren. Die Tatsache hat mich damals massiv gestört. Ich habe lange an einer Lösung geknobelt und sie auch tatsächlich gefunden. Ich wünschte allerdings, die Film- und Serienproduzenten hätte lieber selbst darüber nachgedacht, bevor sie den Zuschauern solchen physikalischen Unsinn präsentieren.

Die PERRY-Fans, die den Roman gelesen haben, schrieben mir, dass es ihnen gefallen hat, wie ich Perry Rhodan eine neue Facette verliehen habe, nämlich eine romantische.

(c) Christina Hacker



Romantik und Erotik gelten zumindest bei Perry Rhodan-Verlagsprodukten nicht unbedingt als verkaufsfördernd. Hast du eine Meinung, warum das so ist?

Perry Rhodan ist ein Mensch wie wir alle und wenn wir ehrlich zueinander sind, sind wir alle auf der Suche nach dem anderen Menschen, der uns ergänzt. Es ist Teil unserer Bestimmung. Für den einen mehr als für den anderen. Ein Perry Rhodan sollte da keine Ausnahme sein. Außerdem spielt meine Geschichte in der Frühzeit des Solaren Imperiums. Rhodan hat gerade seine Frau Thora verloren, darf aber keine Schwäche zeigen. Das fand ich abwegig und realitätsfremd.

Ich glaube, das lag damals an dem gesellschaftlichen Bild, was über Männer bis weit in die achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts verbreitet wurde. Ein Mann muss immer stark und überlegen sein und seine Emotionen möglichst für sich behalten. Dieses Bild sitzt tief, auch bei den Fans aus der Generation der Altleser. Viele empfinden es unangenehm, wenn dieses Bild Risse bekommt. Man darf denen das auch nicht verübeln. Es trifft sie persönlich, wenn man das Bild ihres Helden Perry Rhodan zerstört.

Nachfolgende Generationen wie die unsrige haben weniger Probleme mit zwischenmenschlicher Romantik, weil wir mit einem anderen Selbstbild über Männer und Frauen aufgewachsen sind. Wir haben dafür eventuell Probleme mit dem Bild der Generationen nach uns, die Transgendernormen fordern, die sich uns nicht erschließen. Das ist, glaube ich, tatsächlich ein Generationenproblem.

Im Rahmen der FanEdition der Perry Rhodan FanZentrale erschienen deine Romane »Die Telepathin« und »Am Abgrund der Unsterblichkeit«. Bei der Entstehung von letzterem soll dich Roman Schleifer arg geschliffen haben.

»Die Telepathin« schrieb ich im Anschluss an Parallelwelten, weil ich gesehen hatte, dass die PRFZ Fanromane veröffentlicht. Bei Fanfiction zu Star Trek ist eine Veröffentlichung selbst auf Fanbasis wegen der wechselnden Rechte immer heikel gewesen. Also schrieb ich eine Geschichte, die ausschließlich im Perryversum spielt, der man aber meinen Star Trek-Hintergrund noch deutlich anmerkt.

Zur zweiten FanEdition kam ich wie die Jungfrau zum Kind, wie man so schön sagt. Eigentlich nahm ich nur an dem Exposé-Wettbewerb des AustriaCons teil, um Roman Schleifer einen Gefallen zu tun. Nun ja, jeder weiß, wie es endete. (lacht)
Romans Frau ist heute noch sauer, dass ich ihren Mann ein halbes Jahr in Beschlag genommen habe. Wobei ich sagen muss, wer sich den »Schleifer von Wien« als Schreibcoach aussucht, muss masochistisch veranlagt sein. Das war nicht lustig und teilweise echt grenzwertig. Ich stand mehrere Mal kurz davor, alles hinzuwerfen. Aber es hat mich als Autorin Lichtjahre vorangebracht. Ben Calvin Hary, für den ich seit Jahren als Testleserin fungiere, formulierte es mal so: »Der Schleifer hat einen Bluthund aus Dir gemacht.«



Wie hast du zum Schreiben gefunden?

Unlängst kam ich darauf, dass ich in diesem Jahr seit dreißig Jahren Geschichten und Romane schreibe. Das ist eine unfassbar lange Zeit. Angefangen habe ich 1991, um meine Rechtschreibnote fürs Abitur zu verbessern. Ich habe eine latente Rechtschreibschwäche, die ich durchs Schreiben ganz gut in den Griff bekommen habe.

Mir ging es nie ums veröffentlicht werden. Ich habe in erster Linie immer für mich selbst geschrieben. Geschichten, die ich gern lesen wollte und die ich nirgendwo gefunden habe. Dass die Romane dennoch im Star Trek-Fandom veröffentlicht wurden, war das Sahnehäubchen.

Schreiben war für ich auch immer Therapie. Es half mir über Niederlagen und schlechte Zeiten hinweg. Das merke ich heute noch: wenn ich nicht schreiben kann, geht es mir nicht gut.

So richtig ernsthaft mit dem Schreiben beschäftige ich mich erst seit 2014 nach meinem ersten Schreibseminar in Wolfenbüttel. Das war quasi die Initialzündung und ich ärgere mich, dass ich die Bundesakademie für kulturelle Bildung nicht schon früher für mich entdeckt habe. [Anm. d. Red.: Das kann ich sehr gut nachvollziehen!]

Wie gehst du vor, wenn du eine Geschichte oder einen Roman schreibst?

Ich bin ein Kopfplotter. Das heißt, ich füge die Geschichte so lange in meinem Kopf zusammen, bis ich einen Punkt erreicht habe, an dem ich anfange, sie aufzuschreiben. Das nimmt natürlich Zeit in Anspruch und so dauert so ein Roman bei mir ewig. Da wundert es mich, dass ich inzwischen dann doch schon an meinem zehnten Buch schreibe.

Wird man bald wieder etwas von dir lesen können?

Mein Zeitreiseroman, den ich 2017 bei einem Seminar in Wolfenbüttel geplottet habe, ist zu zwei Dritteln fertig. Die Corona-Pandemie hat mir da letztes Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weil ich überlegen musste, ob und wie ich sie in die Handlung einbette. Aber die Funktionalitäten, die wir gerade in Politik und Gesellschaft erleben, haben mir geholfen zu erklären, wie es zu der Zukunft kommen konnte, die ich zeige. (Der Roman spielt vorwiegend im Jahr 2040 mit Zeitsprüngen nach 2003, 2008, 2013, 2019 und 2025.) Ich hoffe, die Geschichte bald abschließen zu können und dann auch einen Verlag dafür zu finden.

Beim letzten Roman hat das nicht geklappt, weil es dafür keine Leserschaft gibt und das Thema zu heikel ist, dass ich es auch als Selfpublisher nicht veröffentlichen könnte. Ich empfinde das aber nicht schlimm. Es war ein Experiment, die Geschichte wollte aus mir raus und ich habe sie zu Ende gebracht. Selbst wenn sie letztendlich nur von einer Handvoll Leuten gelesen wurde, verbuche ich das als positive Erfahrung.

Ohne an Herrn Fricks Stuhl sägen zu wollen, aber dein Arbeitspensum ähnelt seinem irgendwie. Wäre denn die Chefredaktion von Perry Rhodan ein Traumjob für dich? Grundvoraussetzungen würdest du ja mitbringen.

Na ja, das was Klaus macht, ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Ich würde das nicht vergleichen wollen und ich möchte seinen Job auch nicht machen. Er liest ja buchstäblich alles, wo Perry Rhodan draufsteht und kümmert sich auch noch um die administrative Seite. Die Personaldecke in der PR-Redaktion ist dünn. Wenn jemand ausfällt, ist meist er derjenige, der es auffangen muss. Das bezahlt er mit einem so gut wie nicht vorhandenen Privatleben. Ich kenne niemand anderen, der für eine Romanserie über so viele Jahrzehnte sich eine solche Leidenschaft bewahren konnte und fürchte, wenn Klaus irgendwann aufhört, endet auch die PERRY RHODAN-Serie.

Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich vielleicht darüber nachdenken, aber … einerseits kenne ich mich in der Serie nur zu einem Bruchteil aus und zum anderen hätte ich nicht die Nerven, mich permanent mit den Kritikern und der Geschäftsleitung herumzustreiten. Da bin ich einfach zu dünnhäutig. Der Ärger, den ich hin und wieder mit der »SOL« oder der »FanSzene« habe, reicht mir vollkommen. Da ist mir mein Seelenheil wichtiger.

Aber vielen Dank für das Kompliment.

Liebe Christina, ich bedanke mich für deine Zeit und die spannenden und ausführlichen Antworten!

Die Kommandantin der »SOL«

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