Gerade hat Wade Watts zusammen mit seinen Freunden – den High Five – die Kontrolle über das mächtigste Netzwerk der Welt angetreten, da fällt ihm ein eine weitere Hinterlassenschaft von James Haliday in die Hände: das ONI (OASIS-Neuralinterface). Dies bietet, mittels direktem Up-Link zum Gehirn (nicht-invasiv) eine nochmals intensivere Verbindung mit der OASIS. Die Möglichkeiten scheinen immens und wieder steht die ganze Welt vor großen Veränderungen.

Das neue System bietet aber nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren und die werden schon innerhalb der High-Five sehr unterschiedlich angesehen. Kaum sind sie zu den mächtigsten Menschen auf dem Planeten aufgestiegen, schon droht ihnen die Spaltung.

Als ob das nicht schon genug wäre, taucht im Moment des größten Streits, eine Gefahr aus den tiefen der OASIS auf.

Millionen Leben sind bedroht, wenn die streitenden Freunde sich nicht zusammen reißen und erneut das machen, was sie zusammen gebracht hat: Das Lösen der Rätsel von James Haliday.

Mit Ready Player One gelang Ernest Cline 2011 mit seinem Erstlings-Roman, ein gigantischer Erfolg, der bis heute noch auf diversen Bestenlisten zu finden ist – und das auch vollkommen zu Recht. (Die Besprechung des Romans findet Ihr bei uns hier.)

2017 folge dann Armada, der dann schon nicht mehr den gleichen Eindruck hinter ließ, aber immer noch ein solider Science-Fiction-Roman war.
Ende 2020 legt er nun doch recht überraschend einen Nachfolger von Ready Player One vor.

Nach meiner großen Begeisterung für Ready Player One hatte ich große Bedenken, wie man die Geschichte sinnvoll und vor allem gut weiter erzählen kann. Wie es so scheint, kommt die Fortsetzung in der Tat weitestgehend nicht so gut an und leider muss ich auch auf diesen Zug aufspringen.

Ready Player Two ist leider nicht gut.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger baut er keine Vision über die Virtuelle Realität, die Menschen oder ihrem Verhalten auf oder spielt mit den Bildern und Klischees der 80er Jahre. Die Geschichte nutzt nicht die schier zahllosen Möglichkeiten eines digitalen Universums, sondern fällt in die Falle, die viele Fortsetzungen gehen: Sie kopiert lediglich die scheinbar erfolgreichen Elemente des Erstlings. Anstelle von neuen Wegen geht es wieder um eine reine „Schnitzeljagd“ durch die OASIS.

Cline konstruiert eine mäßig spannende Geschichte, die er dann mit modernen „Gaming“-Elementen auffüllt. Genau das aber schränkt die Zielgruppe auch sehr ein, denn jeder, der nicht weiß, was z.B. der Begriff „spawnen“ bedeutet wird auf der Strecke gelassen – und die Geschichte ist leider voll davon. Auch das war bei Ready Player One anders.

Im Kern ist Ready Player Two lediglich wieder eine Rätsel-Rally, aber ohne den großen Rahmen, stattdessen mit viel Druck, der Spannung erzeugen will, das aber nicht tut.

Einzig und allein bei den Hauptcharakteren kommt ab und zu ein wenig das alte Gefühl auf – vor allem zwischen Wade, Samantha und Aech. Der Lernprozess für die Charaktere bzw. was für Konsezquenzen ihre Handlungen haben können ist hart. Schließlich haben wir hier eine Handvoll sehr junger Menschen, die auf einmal die Kontrolle über den mächtigsten Konzern der Welt bekommen haben und die haben noch eine Menge vor sich.

Das Ende möchte ich jetzt nicht verraten, aber das entschädigt ein wenig – ein wenig.

Fazit:
Trotz der niedrigen Erwartungen bleibt Ready Player Two leider eine Enttäuschung und ein Buch, auf das man nicht gewartet hat. Es bleibt die Hoffnung, dass eine bereits angekündigte Verfilmung hier möglicherweise mehr aus der Geschichte rausholen kann.

Schade.

Alex liest: Ready Player Two
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