Was ein Podcast ist, wissen die meisten, das muss ich kaum erklären – lasst uns stattdessen mal darüber sprechen, wie man einen Podcast konsumieren kann, denn das ist in der Tat nicht immer ganz so trivial.

Für viele ist Spotify die erste Wahl, wenn es ums Podcast-Hören geht, weil es einfach ist und Alternativen oft gar nicht bekannt sind. Manche Podcasts – wie auch wir – veröffentlichen ihre Folgen zusätzlich auf YouTube, was das Kommentieren erleichtert. Ein Medium aber, das vielen unbekannt ist, ist der Podcatcher.

Ein Podcatcher ist eine App (meist für Handy oder Tablet), die Podcasts für euch verwaltet und abspielt. In den meisten Apps kann man Podcasts direkt suchen und abonnieren (ähnlich wie bei Spotify). Falls ihr einen Podcast in der App nicht findet, kann man ihn oft über seine Webseite abonnieren oder den sogenannten RSS-Feed einfügen – eine Funktion, die Spotify nicht bietet. Auf der Radio-Freies-Ertrus-Webseite ist direkt ein Button eingebunden, über den man den Podcast einfach abonnieren kann. Er verbindet den Podcast direkt mit einem Podcatcher auf dem Handy.

Eure Podcatcher-App überprüft regelmäßig, ob neue Episoden eurer Podcasts verfügbar sind und lädt sie (meistens automatisch) direkt auf das Handy herunter. Das spart mobile Daten, da ihr unterwegs nicht streamen müsst. Das direkte Herunterladen schont nicht nur Datenvolumen und Akku, sondern auch ganz allgemeine Ressourcen. Streamen verbraucht viel Daten und Energie.

Ein wirklich großer Vorteil ist auch: Der Podcatcher merkt sich, an welcher Stelle ihr aufgehört habt zu hören! Unterbricht man eine Sendung, wechselt zu einem anderen Podcast oder hört eine andere Folge – euer Podcatcher bringt euch exakt an die Stelle zurück, an der man aufgehört hat. Spotify tut das nicht! Spotify vergisst quasi direkt die Stelle, an der ihr aufgehört habt, sobald ihr die Liste verlasst.

Für Hörerinnen und Hörer hat der Podcatcher klare Vorteile. Aber auch die Produzenten profitieren von einer Podcast-App-Nutzung.

Wir werden oft gefragt: „Wie viele hören denn jetzt euren Podcast?“. Das ist schon schwer genug zu sagen und die großen Plattformen machen den Podcastern die Antwort noch schwerer, denn sowohl Spotify als auch YouTube sammeln die Download-Daten für sich selbst. Die werden dann schön und anschaulich aufbereitet und auch für uns sichtbar gemacht, aber es sind halt nur „deren“ Daten.

Werden die Folgen über einen Podcatcher direkt „bei uns“ heruntergeladen, sind es „unsere“ Daten. Wir können sie direkt über unsere Webseite oder den Distributionsdienst sehen und für uns auswerten.

Die großen Plattformen wie Spotify und YouTube könnten theoretisch auch Einfluss auf unsere Inhalte nehmen (was beim Radio Freies Ertrus unwahrscheinlich ist, weil wir einfach zu klein sind), aber ein Podcatcher ist auch ein kleines Tool im Kampf für ein freies, offenes Internet (und Geld gibt es für Podcaster von Spotify auch nicht, aber das ist eine Geschichte für einen anderen Post).

Podcatcher mögen vielleicht etwas Neues für den ein oder anderen sein, aber für uns sind sie ganz klar die bessere Wahl – und damit tust du auch deinen Podcastern einen Gefallen. Lasst euch ruhig auf das Abenteuer Podcatcher ein.

Beliebte Podcast-Apps findest du in den gängigen App-Stores:

Android:

  1. AntennaPod
  2. Podcast Addict

Apple:

  1. Podcast Addict
  2. Overcast
  3. Apple Podcasts (in Apple-Kreisen gleichermaßen geliebt wie verachtet)

Falls dein Lieblings-Podcatcher fehlt, schreib uns – wir ergänzen die Liste gern!

Podcast hören – mit dem Podcatcher
Markiert in:            

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.