Handlung

Die erste Angriffswelle der Gon-Mekara steht vor dem äußeren Verteidigungsring des Arkonsystems und kann nur mit Mühe durch die Abwehrflotte aufgehalten werden. Halycon Faulkner zieht sich mit seiner Jägerstaffel in letzter Sekunde aus dem Geschehen zurück und meldet Perry Rhodan verdächtige Anzeichen einer elektronischen Anomalie. Die SOL, alias SHE, zieht sich daraufhin ins Systeminnere zurück, um die Lage aus sicherer Entfernung zu analysieren. Värfouell-Tiamat erscheint Sofgart in wechselnden Manifestationen und erzwingt die Aushändigung des F’Atkor aus dem Kabinen-Safe. Die Dyade Natalie materialisiert für einen kurzen Moment und bringt die überraschte Sud zum Ort der Konfrontation. Als diese ins Geschehen eingreift, gerät der Quantenschatten in Panik und lässt von der Kleinschen Flasche ab. Der Initialisierungsprozess für die Kaskade konnte von Tiamat dennoch abgesetzt werden. Auf Arkons Planeten mehren sich indessen die Zwischenfälle mit fehlerhaften Positroniken, selbst simple Basissysteme funktionieren nur noch fehlerhaft. Die Foskurranten Tanictrop und Garzia finden nach dem ausspionieren des Khasurns da Quertamagin heraus, dass etwas im Begriff ist, die Rakkor-Grenze zu überschreiten. Ihr Hackerangriff wird bemerkt und die Systemverteidigung findet in den Foskurranten bereitwillige Helfer bei der Ursachenforschung.

Aufgrund empfangener Codes vom Karminsuul-Archiv fliegt die SHE zum Hügel der Weisen nach Arkon I. SENECA reagiert auf die Ossea-Keime, übrig gebliebene Relikte des Quantenschattenbefalls, mit Teilausfällen. Während des Zielanflugs beobachten die Terraner aus der Ferne, wie die Gon-Mekara beim Angriff auf den Heimatplaneten der Naats empfindliche Verluste verkraften müssen. Tanictrop wird von der mittlerweile gelandeten Silouette der SHE zum Kristallpalast gelockt. Unbewusst spielt er im Langzeitplan von Natalie und Arbaraith, einem der akonischen Heroen, eine entscheidende Rolle. Perry Rhodan lässt den Nerd von Halycon Faulkner an Bord bringen und weiht ihn in die weitere Vorgehensweise ein. Er hat durch Arbaraith erfahren, dass der Arkonide bei den auftretenden Energieproblemen entscheidend helfen kann. Gemeinsam mit Donna Stetson gelingt es Tanictrop, die Überprägung einzuleiten und eine fast verheerende Rückkopplung zu stoppen. SENECA stabilisiert sich und die SHE ist gerettet. Um einen zweiten Versuch zu starten, landet ein Einsatzteam der Terraner am Karminsuul-Archiv. Tanictrop spaltet sich unbemerkt von der Gruppe ab und ihm und den anderen Foskurranten gelingt es, eine stabilisierte Verbindung zur SHE aufzubauen. IRMINSUUL-Kärfouell greift in den Prozess ein und bevor der Quantenschatten den Vorgang zu seinen Gunsten ausnutzen kann, schlägt Sud dazwischen. Sie absorbiert die Energie des Bösewichts und löscht Kärfouell endgültig aus. Die drei Zeitträger und der fast vollständige F’Atkor ermöglichen den Neustart der Überprägung mit nunmehr ausreichendem Energievorrat. IRMINSUUL, die erste Kaskade, ist endgültig Geschichte. Daraufhin erwachen auch wieder die positronisch gesteuerten Verteidigungssysteme des Arkon-Systems und können die Gon-Mekara endgültig zurückschlagen. Die SHE verlässt das System, um ein drohendes Zeitparadoxon zu verhindern und einen Weg zurück in die Gegenwart zu finden. Tanictrop hat künftig die Aufgabe, über das Einhalten der Rakkor-Grenzen zu wachen, damit sich ein ähnlicher Vorfall nie wieder ereignen kann.

Meinung

Satz mit X. Der Trichterbau im Vordergrund ist mir eine Spur zu altbacken moduliert, die mittig platzierte SOL harmoniert mit dem Hintergrund weder farblich noch optisch. Das kann dann auch die schöne Skyline nicht mehr heraus reißen. Das Cover reiht sich ganz hinten ein in meiner persönlichen Rangliste und erreicht in dieser Staffel ein Novum. Bisher gefielen mir die Werke von Dirk Schulz nämlich alle gut bis überragend. Und ich kann vorweg nehmen, dass der nächste Roman wieder zu alten Stärken zurück finden wird. Was das Titelbild vermissen lässt, macht der Autor postwendend wieder wett.

Ein Knallerauftakt nach Maß, der nahtlos das Ende des Vorgängerromans fort setzt. Kein langwieriges Reingegähne in die Story, das hat mir schon mal sehr imponiert. Die Parallele zu Herr der Ringe stach mir gleich ins Auge. Auf NEO gemünzt ist Sud die F’Atkorträgerin, in ständiger Versuchung sich die Atorakte selbst einzuverleiben, statt sie zum endgültigen Sieg über die bösen Ringgeister Tiamat/Värfouell und Oberbösewicht IRMINSUUL einzusetzen. Die Gemeinschaft des F’Atkor’s stemmt sich mit aller Macht gegen das Böse und unterstützt die Trägerin vorbildlich. Sofgart tritt quasi als Golum in Erscheinung. Der ehemalige Träger des F’Atkor leidet unter Entzugserscheinungen und wird schier wahnsinnig, wenn er die Tropfen der Glückseligkeit in ihrer Kleinschen Flasche auch nur anschaut. Im Laufe des Geschehens wird das leider nicht mehr thematisiert, irgendwann verliert Sofgart dann den Fokus. Nicht nur visuell, da der arme Kerl halb blind durch die Gegend eiert, weil die Technik streikt. Ich hätte ja die grünen und hügeligen Landschaften des Auenlands als Kulisse bevorzugt, aber wer fragt mich schon?! Ich ziehe dann übrigens Tiamat als vergleichsweise harmlosen Fiesling vor, zumal die Quantenschatten keine riesigen Massen an Orks mit sich führen.

Sehr genossen habe ich die enorm vielen Wortgeplänkel im Roman. Urkomische, tiefgehende und anrührende Dialoge zwischen höchst unterschiedlichen Wesen haben mir den Roman versüßt. An ganz anderer Stelle konnte eine kleine, schrullige Hackergemeinschaft, mein Herz im Sturm erobern. Auch wenn die beiden Handlungsstränge zugegebenermaßen eher konträr gehen. Denn was an Bord der SOL passiert, ist bei weitem der spannendere Part des Romans. Tiamat/Välfouerr rocken das Haus, während die Story auf dem arkonidischen Planeten maßgeblich von seinen tollen Charakteren lebt. Die Geschichte selbst war eher nicht nach meinem Geschmack. Zu viele Platitüden treffen auf allzu vorhersehbare Wendungen. Das Foskurrion und seine Geschichte dahinter ist allerdings ein Sonderlob wert und erfüllt einen meiner Wünsche der vergangenen Wochen. Nämlich die Abkehr vom Nullachtfuffzehn, das stellenweise etwas überhand genommen hat in der aktuellen Staffel.

Abgesehen vom geschriebenen Wort möchte ich diese Woche vor allem einmal den Sprecher des Hörbuches ausdrücklich loben. Axel Gottschick spricht wieder einmal hervorragend und höchst unterhaltsam. Mit der Interpretation von Tiamat/Välfouerr übertrifft er sich meiner Meinung nach selbst. Saukomisch und absolut passend imitiert er diesen kleinen Fiesling. Ich hatte Tränen in den Augen vor Lachen. Wahnsinnig toll umgesetzt! Die Hörbücher sind eine absolute Empfehlung!

Zitat des Romans

An meinen Pelz kommt nur das Beste! Ich nehme doch nicht dieses grobe Raumfahrerzeug. Davon kriegt man Spliss und Haarbruch!

Gucky

Wertung und Fazit

Kurzweilig, abwechslungsreich und damit ein hervorragendes, vorgezogenes Staffelfinale! Die Charaktere wurden allesamt toll in Szene gesetzt und mit anspruchsvollen und humorvollen Dialogen wunderbar ausgeschmückt. Auch der subtile, leichte Horroraspekt gefiel mir gut. Tiamat/Värfouell und Kärfouell sind schon ziemlich grauenhafte Figuren. Einzig der doch ziemlich vorhersehbare Handlungsstrang bei den Foskurrion-Nerds hat mich nicht so aus der Reserve locken können. Nach dem ersten Kapitel war der Ausgang zu offensichtlich. Ich rede hier aber von der kleinen Nadel im großen Heuhaufen. Den Roman habe ich verschlungen, wie Gucky ein Bündel Möhren. Dafür strecke ich meinen nicht optimierten Daumen ganz nach oben in den Himmel über dem Karminsuul-Archiv!

Review: Perry Rhodan NEO 268 – Die zweite Genesis
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