Handlung

Mit der DOLAN gelingt der Einflug in den Oculus des künstlichen Posbiplaneten Makko. Ein Ablenkungsmanöver der Vitalier kostet zahlreiche Freibeuter das Leben, im Kampf mit der Wachflotte der Gon-Mekara. Die Überschweren-Kruuse TERZAAL wurde zur Unterstützung der Wachflotte ins System beordert und Sorgator setzt sich unerlaubt von der Truppe ab. Mit einem gestohlenen Loffronjäger folgt er der DOLAN in den Oculus. Mentro Kosum verschmilzt auf Emotionautenebene mit der DOLAN, nachdem ein Scan von Luzifer ihn als geeigneten Kandidaten auserkoren hatte. Carnacki missfällt diese Entscheidung, aber Icho Tolot schmettert dessen Einwände ab. Durch den Zeitghule-Effekt verliert der Gon-Mekara derweil die Gewalt über das Fluggerät und kann sich mit dem Schleudersitz gerade noch rechtzeitig aus der explodierenden Maschine katapultieren. Icho Tolot entscheidet sich dazu, den havarierten Überschweren zu retten und somit den Ehrenkodex der Raumfahrer zu wahren.

Der CLAVIS schützt die DOLAN vor der 3-Sphäre und damit, dem für Lebewesen, tödlichen Herz von Makko. Aufgrund allergischer Wechselwirkungen zwischen Tolots Schiff und Mentro Kosums Organismus, entschließt sich der Haluter zu einem gewagten Experiment. Er verbindet seine Synapsen mit der DOLAN und strukturverhärtet das gesamte Schiff. Das gesundheitliche Wagnis zahlt sich für Tolot aus, denn augenblicklich setzt die Heilung ein. Währenddessen wird Tro Khon von Luzifer auf die anstehenden Aufgaben vorbereitet, wodurch die Bestie in tiefe Trance verfällt.

Carnacki besucht zwischenzeitlich den erwachten Sorgator im Medotrakt und gibt sich ihm als Agent der Gon-Mekara zu erkennen. In einem Überzeugungsparadies wurde dem Cyboraner Carnacki eine Amöbophage implantiert, die ihn zu einem Überläufer werden ließ. Gemeinsam stehlen die beiden den CLAVIS und Luzifer erwischt das Duo dabei auf frischer Tat. Sorgator tötet den Posbi kurzerhand und beide flüchten vom Schiff, zu ihrem Missionsziel. Das Herz Makkos bildet ein Tesserakt, der Prototyp eines Leitschiffs. Bevor Sorgator und Carnicki das 5000m-Konstrukt infiltrieren können, werden sie von der Bestie aufgehalten und Tro Khon gewinnt den Zweikampf. Mit tödlichen Folgen für Sorgator. Carnacki erreicht das Tesserakt vor der Bestie und aktiviert einen Countdown zur Aktivierung des Clamor. Unmittelbar darauf greift das EIS nach dem Körper des Cyboraners und die kriechende Kälte beendet seine körperliche Existenz. Die Vorbereitungen der Bestie finden ihren Abschluß mit der Initiation zum Igétis, Tro Khon wird zum Teil des Tesserakts. Der Schwarm wurde gerufen! Leticrons Zugriff auf die Geheimwaffe wurde erfolgreich verhindert.


Der MINSTREL verschmilzt mit dem körperlich toten Luzifer zu einer geistigen Einheit und verlässt die DOLAN, die vor der anstehenden Versiegelung der 3-Sphäre von Makko entkommen kann. Mit ihrem neuen EIS-Abwehrsystem setzen die Posbis ihre Widersacher außer Gefecht. Die Gon-Mekara ziehen geschlagen aus dem System ab und die DOLAN kehrt zur SOL zurück.

Meinung

Optisch gibt es diese Woche ein explosiv gestaltetes Cover zu bestaunen. Ich hatte mir bei dem Romantitel etwas anderes erhofft. Enttäuscht bin ich allerdings auch nicht, aufgrund der Farbwahl und der sehr kreativen Umsetzung. Kann sich sehen lassen! Gehört aber auch nicht zu meinen Lieblingstitelbildern.

Bis Kapitel Drei gab es zum wach werden eine richtig tolle Raumschlacht zu erlesen. Ich hatte mich schon auf den nervenaufreibenden Einflug in den Oculus von Makko eingestellt. Und dann dieser völlig unerwartete Kracher! Bereits der erste luziferische Kommentar enthielt mehr Informationen, als ansonsten in gefühlt zwei ganzen NEOs unter’s Volk getragen werden. Luzifer plaudert aus der Westentasche und löst mal nebenbei etliche offene Fragen aus dem Vorgängerroman auf. Unter anderem werden die Auftraggeber der Gon-Mekara kräftig angeteasert. Starke Nummer!

Genau so stark merkte man dem Roman leider an, dass Rainer Schorm seinem naturwissenschaftlichen Faible nach geht. Das war dem Guten stellenweise zu viel. Der Flug durchs Periodensystem hätte gerne ein Inlandsflug sein dürfen, kurz und knackig. Chemiestudenten fühlten sich sicherlich gut unterhalten. Ich war weniger angetan von den zahlreichen Aufzählungen verschiedener Metalle und deren Eigenschaften. Man liest die Profession des Autors aus jeder Zeile heraus, der Einflug in den Oculus zog sich damit ziemlich in die Länge. Die Rettungstat von Icho Tolot am Raumfahrerkodex fest zu machen, kam mir reichlich leichtsinnig vor. Den Feind während einer enorm wichtigen Mission an Bord zu holen und unbeaufsichtigt im Krankentrakt zu lassen….nun ja. Kann man machen, liegt aber weniger in der Natur der ansonsten so sicherheitsbesessenen Protagonisten. Die Folgen sind bekannt. Aber Sorgator musste ja irgendwie wieder raus aus dem Plot. Schade drum, der Gon-Mekara gefiel mir in seiner Rolle bis dahin ausgesprochen gut. Leider reichte es nicht fürs große Staffelfinale. Aber genug der Erbsenzählerei!

Mit Carnackis Offenbarung und dem darauf folgenden Agenteneinsatz kehrte mein Lesespaß nämlich schnell wieder zurück. Zeitgleich dazu folgte der Kniff mit Tolots abgewandelter Strukturverhärtung, das war wieder gewohnt gute NEO-Kost. Mit den Zeitghulen und dem Tesserakt kam eine ordentliche Prise Horror oben drauf. Zumindest letzteren hätte ich sehr gerne auf dem Titelbild gesehen. Die sehr überzeugend vermittelte Gefährlichkeit dieses Konstrukts, in visueller Umsetzung, wird hoffentlich noch erfolgen. Tro Khon in Höchstform durfte das Überschwerenproblem im Alleingang lösen, ein krasses Duell in gruseliger Umgebung. Somit entwickelte sich eine zum schneiden dichte Atmosphäre gegen Ende des Romans. Mit dem betreten des Tesserakts wurden meine Nerven schier überstrapaziert, ein Wahnsinnsfinish! Wäre nur die furztrockene Chemiestunde nicht gewesen, hätte ich den Roman sicherlich zu meinen Favoriten hinzugefügt. So bleibt a Gschmäckle.

Im Romanfinale wird die kommende Staffel bereits kräftig angeteasert. Auch hier wird sicher wieder das Motto gelten: NEO macht alles anders, als der Leser es erwartet. Wie gehabt, man schaue stellvertretend auf Die Tiefe. Aber das macht doch auch den Reiz aus, oder nicht?! Schreibt mir gerne, was ihr so heraus lest aus den mehr oder weniger schwammigen Andeutungen. Gerne in die Kommentare unter dem Artikel oder auch via Social Media.
Das Staffelfinale steht an und sicher werden noch ein paar Fragen aufgelöst. Und wieder viele neue Rätsel dazu kommen. Noch sind ein paar Monate im laufenden Großzyklus offen, bis aus hoffentlich allen „Hä’s?“ ein „Aha“ wird. Der Countdown läuft. Nicht nur im Tesserakt.

Zitat des Romans

Ich werde bei meiner Wiedergeburt ein Planhirn beantragen!

luzifer; bewundernd zu icho tolot

In gewisser Hinsicht erfüllte sich tatsächlich der eingangs gehegte Wunsch von Luzifer. Aber weil ich mich diese Woche zwischen zwei Zitaten nicht entscheiden konnte, hau ich hier zusätzlich noch ein lustiges Statement von Mentro Kosum raus.

Ich fresse Gucky mit Haut und Haaren, wenn die Gon-Mekara dem Räumungsbefehl Folge leisten!

Mentro kosum in richtung haluter

Wertung und Fazit

Nach gutem Start kränkelte der Lesespaß gewaltig und allergische Reaktionen setzten ein. Rainer Schorm verordnete aber rechtzeitig die heilende Medizin, in Form von einem indoktrinierten Cyboraner und dem gewaltigen und geheimnisvollen Tesserakt. Der gelungene Mix aus Horror, Spannung und Agentenaction, machte die zwischenzeitliche Durststrecke wieder mehr als wett. Auch Luzifers Transformation hat mich begeistern können. Ich bin sehr gespannt, was sein neues Ich noch anstellen wird, um die Menschheit gewinnbringend zu unterstützen. Mein garantiert metallfreier Daumen zeigt nach oben, wenn auch mit leichten Läsionen.

Review: Perry Rhodan NEO 278 – Makkos finsteres Herz
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